Katharina
Pfänder
Musik • Performance • Formatentwicklung
Faux Pas
Tango ist Musik, Tanz, Lebenshaltung und Weltkulturerbe. Eine Anekdote erzählt, er sei wie die Empfindung eines europäischen Einwanderers in Argentinien, der Briefe in seine Heimat schreibt, aber niemals eine Antwort bekommt. Immer wieder aufs Neue sucht das Tango-Quintett faux pas seinen eigenen Ausdruck dieser transkulturellen Kunstform. Konzertreisen führten nach Italien, Russland, Ägypten, wiederholt in die Volksrepublik China und nach Buenos Aires – zur Wiege und Metropole des Tangos.
Mit ihrem breiten Repertoire zeichnen die Musiker*innen ein facettenreiches Bild von Carlos Gardels Tango Clasico über den lautmalerischen Stil Osvaldo Puglieses zum Tango-Nuevo-Schöpfer Astor Piazzolla. Europäische Töne erklingen von Kurt Weill, Graham Lynch und Richard Galliano.
Eine langjährige Zusammenarbeit besteht mit den zeitgenössische argentinische Kompositionen Juan Pablo Navarro Martín Palmeri. Seit 2009 ist die Misa a Buenos Aires von Martín Palmeri im Programm. Der argentinische Komponist verschmolz die lateinische Messe mit stilistischen Merkmalen des Tango Nuevo. faux pas hat das ursprünglich für Mezzosopran, Chor und Orchester konzipierte Werk in eine Kammermusikfassung gebracht, ist deutschlandweit als Instrumentalensemble zur Begleitung für Chöre angefragt und führte das Werk unter dem Dirigat des Komponisten in Buenos Aires auf. 2013 adaptierte das Ensemble auch Palmeris Folgewerk Magnificat für seine Besetzung und brachte diese Version ebenfalls in Buenos Aires zusammen mit Chor auf die Bühne. Im Rahmen des Projektes OrganissimoTango beauftragte faux pas Neukompositionen für Tango-Quintett und Orgel.
Das aktuelle Programm Una poesía del tango verbindet Tango Argentino und Tango Nuevo mit Lyrik und Erzählungen unterschiedlicher Autor*innen. Zu hören sind Eigenbearbeitungen und Kompositionen von Astor Piazzolla, Martín Palmeri, Juan Pablo Navarro, Richard Galliano, Alberto Ginastera, Àngel Villoldo, N. & J. Cuccaro und Carlos J. Pérez. Die Musik reagiert mit Texten von u.a. Enrique Santos Discépolo, Jorge Luis Borges, Horacio Ferrer, Erich Kästner, Mascha Kalèko, Fred Endrikat, Antoine de Saint-Excupéry und Kurt Tucholsky.